Der neue Obmann des Sportvereins hat große Pläne – die neue Kampfmannschaft soll zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen. Im Interview mit Krenglbach.Info erzählt er, warum Krenglbach so spielend Meister werden wird.
Krenglbach.Info: Vorneweg Herr Obmann, wie soll das gehen bei 11 Spielern?
Obmann G.W.: Was?
Krenglbach.Info: Die Anzahl von Männern und Frauen gleich zu halten?
Obmann G.W.: Wir verhandeln derzeit mit mehreren transsexuellen Torwarten.
Krenglbach.Info: Was erwarten Sie sich generell von der Aufnahme von Frauen in die Kampfmannschaft?
Obmann G.W.: Zunächst einmal mehr Akzeptanz. Die Besucher bei einem Heimspiel sind noch immer zu 90 % männlich. Das liegt zum einen daran, dass den Frauen die korrekten Schimpfwörter für Schiedsrichter noch nicht geläufig sind und zum anderen, dass durch die männliche Dominanz auf dem Feld viele Frauen fürchten, nicht akzeptiert zu werden. Wir werden in beiden Bereichen nachbessern. Die ersten Kurse für anspruchsvolle Diffamierung der Unparteiischen sind schon hervorragend besucht. Es ist uns gelungen dafür einen pensionierten Wiener Hausmeister und einen ehemaligen Bademeister aus dem Linzer Parkbad als Vortragende zu verpflichten.
Krenglbach.Info: Und spielerisch?
Obmann G.W.: Nachdem bekannt ist, dass männliche Fußballspieler sehr zuvorkommend und charmant sind, rechnen wir bei einer weiblichen Sturmspitze mit einem großen Vorteil, wenn sich die gegnerischen Verteidiger in nobler Zurückhaltung üben. Wir haben dadurch natürlich nur einen First-Mover-Effekt, da die anderen Vereine auch versuchen werden Damen in ihre Reihen zu bekommen. Nachdem Krenglbach aber schon eine Damenfrauschaft hat (Anm.: mit Schlüsslberg), dürften wir über zwei Saisonen einen deutlichen Vorsprung haben.
Krenglbach.Info: Wie nehmen die anderen Vereinsfunktionäre die geplanten Änderungen auf?
Obmann G.W.: Zugegeben, die Reaktionen sind gemischt. Unser Masseur ist nicht 100 % glücklich mit seiner Umschulung zum Visagisten und auch der Platzwart kann sich noch nicht mit den Blumenbeeten am Rand des Spielfelds anfreunden. Der sportliche Leiter und die Trainer sind aber begeistert. Sie sind momentan damit beschäftigt die Garderoben mit Wellnessbereich und transparenten Duschkabinen auszustatten.
Walter deutet auf zwei Trainer, die gerade einen Whirlpool in die Garderobe tragen.
Krenglbach.Info: Was machen die Balletttänzer mit den rosa Rüschenkleidchen dort auf dem Spielfeld?
Obmann G.W.: Ah, das sind keine Tänzer – sie sehen hier die Kampfmannschaft beim Training. Die neuen Dressen kommen noch nicht bei allen gut an, aber auch die sind strategisch dazu angetan den Gegner zu verwirren.
Krenglbach.Info: Geht das nicht zu weit?
Obmann G.W.: Wenn es um den Sieg geht, geht nichts zu weit. Sobald unsere SpielerInnen erst einmal gemerkt haben, dass die Gegner bei ihrem Anblick schon so verunsichert sind, dass die keinen Spielaufbau zustande bringen, werden sie die neuen Outfits lieben. Für die Damen haben wir zusätzlich noch eine Sonderanfertigung von Fußballschuhen mit 10 cm hohen Absätzen geordert, ebenfalls passend mit rosa Applikationen.
Krenglbach.Info: Sinkt man damit nicht im Rasen ein?
Obmann G.W.: Das sieht nur so aus, die Absätze haben eine Teleskopfunktion, die sie bei stärkerer Belastung automatisch einzieht. Bei Sprüngen unterstützt ein Federmechanismus die Sprungkraft und erlaubt so Sprünge von bis zu 6 Metern. Auch das wird uns einen Vorteil verschaffen und passt außerdem zu unserem Maskottchen.
Krenglbach.Info: Ist das denn erlaubt?
Obmann G.W.: Im Regelwerk ist es nicht explizit verboten – er zeigt seine Ausgabe von „Fußball für Dummies“. Der Fifa-Präsident bekommt aber diesbezüglich eine Anfrage und ein Ersuchen um Freigabe. Für dieses „Ersuchen“ sind wir noch auf der Suche nach einem Sponsor – man hat uns angedeutet, dass es leichter wird, wenn wir unser Schreiben mit ein paar Scheinen untermauern.
Krenglbach.Info: Wann wird der erste Einsatz der gemischten Mann-Frau-schaft sein?
Obmann G.W.: Voraussichtlich beim übernächsten Heimspiel. Die Garderoben sind eben noch nicht fertig, die Schminkspiegel fehlen noch komplett. Wir suchen auch noch einen Haarspray-Sponsor, nachdem der Bedarf für eine spielfeste Frisur pro Spielerin bei etwa zwei Dosen pro Halbzeit liegt. In der Kantine ist die Cocktailbar noch nicht fertig und unser Ehrenpräsident möchte vor dem Spiel noch mit den Damen der neuen Kampfmannschaft eine Beautyfarm auf Hawaii zu einem 3tägigen Trainingslager besuchen.
Krenglbach.Info: Das sind ja tiefgreifende Veränderungen. Gibt es bei den anderen Sektionen auch Neuerungen?
Obmann G.W.: Ja, die wird es geben. Die Sektion Breitensport soll nicht nur verbreitete Sportarten anbieten sondern auch versuchen althergebrachte Traditionen in sportlichen Wettkampfdisziplinen aufzubereiten. Ich denke da an Armdrücken, Finger-Hakeln und Kampf-Schuhplattln.
Krenglbach.Info: Was ist mit der Sektion Wintersport?
Obmann G.W.: Dort wird es keine Änderungen geben. Wintersport ist schon traditionell und auch gegendert. Wir wollen ja nicht übertreiben.
Krenglbach.Info: Vielen Dank für das Interview, wir wünschen dem SVK viel Erfolg mit der neuen Strategie!