Die Schernmännlein

Die Schernmännlein

Aus der Reihe „Sagen aus Krenglbach – von Kindern erzähl“ die Sage von den Schernmännlein:

Zwischen Gölding und Breitwiesen liegt ein sumpfiges Gebiet, das man immer schon „die Schern“ nannte. Ebendort leuchten in der Dunkelheit, aber auch bei Nebel, geheimnisvolle Lichter aus den Sträuchern und Gebüschen. Man sagt: Das sind die Schernmännlein mit ihren Laternen. Am besten ist es da, man geht diesen Männlein aus dem Weg, denn sie haben schon manchen Wanderer in die Irre geführt und in den Sumpf gelockt.

Einmal wollte ein Mann von Breitwiesen nach Krenglbach gehen. Es herrschte so dichter Nebel, dass er seine Hand nicht sah. Auf einmal sah er helle Lichter funkeln. Der Mann dachte, es seien die Lichter von den Häusern aus Gölding. Er ging immer den Lichtern nach.

Auf einmal merkte er, dass es ganz glitschig um seinen Körper was. Er steckte mit seinen Füßen schon tief im Sumpf fest. In der Nähe war Gott sei Dank ein Baum, der dicke Äste hatte. An einem dieser Äste konnte er sich noch rechtzeitig festklammern. Mit letzter Kraft entkam er dem Moor. Bald hätten ihn die Schernmännlein zu sich geholt.

Man erzählt, dass die Schernmännlein arme Seelen von Verstorbenen sind, die am Friedhof der Kirche St. Ulrich keine Ruhe fanden.

In der Nähe des Wirtshauses in Breitwiesen stand einmal eine kleine Kirche, die dem Heiligen Ulrich geweiht war. Ob dort wirklich ein Friedhof war, ist nicht bekannt.

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