Für alle die, so wie ich auch am letzten Wandertag die Story über das Fräulein Kutscherweber irgendwie nicht mitgekriegt haben, hier noch einmal. Von Kindern erzählt – Die Kutscherweber Lena
Der Kutscher des Grafen von Schmieding war auch Weber, deswegen nannten ihn die Leute den Kutscherweber. Er war Witwer und lebte mit seiner Tochter Lena in einem Häuschen an der Brücke über den Krenglbach in Schmieding.
Lena war sehr schön und sehr eitel. Sie schaute sich jeden Tag in den Spiegel. Als sie wieder einmal in den Spiegel sah, merkte sie nicht, dass der Teufel daraus blickte. Dann klopfte es an der Tür und ein Frember steckte den Kopf ins Zimmer. Er sagte: „Ich weiß, dass du Schmuck, Kleider und Schminke möchtest…“ Dann zauberte er unter seinem Mantel gar schöne Gewänder hervor. Er gab Lena eine reich verzierte Schachtel mit Schmuck. Der Teufel, denn um keinen anderen handelte es sich bei dem Fremden, erklärte Lena Sie könne die Sachen haben, aber in genau 7 Jahren würde er sie wieder abholen. Lena zeigte sich einverstanden und wollte bereitwillig den Vertrag, der ihr hingehalten wurde, unterzeichnen. Da riss ihr der Teufel die Feder aus der Hand und sagte: „Der muss mit deinem Blut gezeichnet werden!“. Lena, noch immer den Kopf bei den schönen Sachen, die sie erhalten hatte, willigte ein, stach sich und unterschrieb. Sie hatte sich das Papier natürlich nicht durchgelesen und es war ihr in keinster Weise bewusst, dass in 7 Jahren ihre Seele dem Teufel gehören würde.
Die Zeit verging, und nach 7 Jahren am heiligen Abend war es so weit… der Teufel erschien bei Lena, sprach zu der überraschten Frau „Gehst du mit zur Mette, du alte Frette?“, und riss sie bei den Haaren mit sich. Er fuhr mit ihr durch die Mauer und zerrte sie ins Budaholz in Kalteneck. Dort ertränkte er sie in einem Tümpel und nahm ihre Seele mit in die Hölle.
Den Tümpel in Kalteneck gibt es heute noch, man nennt ihn seit damals die „Teufelslacke“. An manchen Tagen hört man dort noch immer Lenas wehklagen.