Die wilde Jagd

Die wilde Jagd

Eine weitere Sage von Kindern erzählt – diesmal habe ich auch den kindlichen Autor, Mario Waltenberger ist der Nacherzähler der „Wilden Jagd“. Ich war ehrlich überrascht, was sich im Wald neben an so tut…

Vor vielen, vielen Jahren gingen einige Frauen aus Krenglbach nach Wels um dort Butter, Käse, Milch und Fleisch zu verkaufen. Da es damals noch keine Straßen in die Stadt gab, mussten sie durch den Linnetwald gehen – diesen Weg fürchteten die Frauen, es kursierte eine Sage über die „Wilde Jagd“ im Wald, eine Geschichte über ruhlose Geister die auf ewig durch den Linnet jagten. Sie waren sehr froh, dass ein Knecht sie begleiten wollte. Zwei Stunden gingen sie über Stock und Stein durch den Wald, dann hatten sie ihn hinter sich. Sie liefen zum Markt um ihre Waren feil zu bieten. Der Knecht wollte die Zeit in einer Schenke verbringen. Er hoffte, ein paar Bekannte dort zu treffen, und seine Erwartungen wurden erfüllt. Er zechte mit seinen Kumpanen ein Kännchen nach dem anderen. Als zur Mittagszeit die Frauen kamen um ihn auf dem Nachhauseweg abzuholen, sagte er: „Ich gehe noch nicht, ihr braucht auch keine Angst vor der wilden Jagd haben, das ist nur dummes Weibergeschwätz!“.

Der sture Bursche ließ sich nicht überzeugen, und so gingen sie alleine zurück. Als die Sonne schon tief im Westen stand, brach auch der Knecht endlich auf. Am Waldrand vor dem Linnetwald wurde sein Kopf etwas klarer und die Nach brach mit vollkommener Dunkelheit herein. Jetzt bekam es der Großredner selbst mit der Angst zu tun. Er setzte etwas unsicher seinen Weg fort. Plötzlich kam ein starker Sturm auf, der Wind blies ihn fast um… und das mitten im Wald. Er hörte wildes Hundegebell, Hufgeklapper und Peitschngeknalle. Es roch nach Pech und Schwefel und der Knecht erzitterte vor Angst. Er warf sich ins Moos und vergrub seinen Kopf in der feuchten Erde. Als sich nach einer gefühlten Ewigkeit der Sturm legte, stand er auf und rannte so schnell ihn seine Füße trugen, nach Hause nach Krenglbach. Am Hof angekommen fiel er erschöpft den Bauersleuten in die Arme. Sie erkannten ihren Knecht kaum wieder. Sein Gesicht war verbrannt und sein Bart und das Haupthaar waren schlohweiß. Der Bauer sprach zum Knecht: „Du hast wirklich Glück gehabt Bursche, wenn du dich nicht ins Moos geworfen hättest, so müsstest du für immer mit der Wilden Jagd mitreiten!“.

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